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Titel
Ballenberg. Schweizerisches Freilichtmuseum für ländliche Kultur.


Autor(en)
Huwyler, Edwin
Erschienen
Bern 2008: Haupt Verlag
Anzahl Seiten
200 S.
Preis
URL
Rezensiert für infoclio.ch und H-Soz-Kult von:
François de Capitani 

Zum dreissigjährigen Jubiläum der Eröffnung des Freilichtmuseums Ballenberg zieht der Autor Bilanz. Mit heute über 100 historischen Gebäuden, die hier wieder aufgebaut wurden, stösst das Museum an seine natürlichen Grenzen und hat das gesteckte Ziel erreicht. Aus allen Gegenden der Schweiz wurden traditionelle ländliche Bauten gesammelt, ein Querschnitt durch die heute weitgehend verschwundene Agrarlandschaft Schweiz.

Im Vergleich mit anderen Ländern entstand ein Freilichtmuseum in der Schweiz spät, in einem Zeitpunkt, als die Agrarromantik des frühen 20. Jahrhunderts bereits am Abklingen war. Das hat dem Museum viele Schwierigkeiten erspart; unbelastet von der Vereinnahmung durch Blut- und Bodenideologien konnte der Ballenberg neue Wege beschreiten. Die Haus- und Siedlungsforschung – ein zentraler und gut untersuchter Bereich der traditionellen schweizerischen Volkskunde – stand dem Konzept Pate. Rasch aber hat sich das Konzept neuen Fragestellungen geöffnet. Altes Handwerk und die Pflege regionaler Viehrassen und Pflanzenarten gehören heute zu den grossen Attraktionen. Fragen der Biodiversität und der ökologischen Nachhaltigkeit erhalten hier vor historisch-musealem Hintergrund eine zentrale Bedeutung. Die kurzen Texte des Buches leiten jeweils ausführliche Fotostrecken ein. Das Buch ist klar als Bildband konzipiert und nicht als vertiefte Lektüre. Die beiden Fotografen bieten einen stimmungsvollen Rundgang durch das Museum und seine vielfältigen Aktivitäten.

Zitierweise:
François de Capitani: Rezension zu: Huwyler, Edwin: Ballenberg. Schweizerisches Freilichtmuseum für ländliche Kultur. Mit Fotos von Marcus Gyger und Christian Perret. Bern, Stuttgart, Wien: Haupt Verlag 2008. Zuerst erschienen in: Berner Zeitschrift für Geschichte, Jg. 72, Nr. 3, Bern 2010, S. 93-94.

Redaktion
Veröffentlicht am
07.04.2011
Redaktionell betreut durch
Kooperation
Die Rezension ist hervorgegangen aus der Kooperation mit infoclio.ch (Redaktionelle Betreuung: Eliane Kurmann und Philippe Rogger). http://www.infoclio.ch/
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