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Besonders ist hier natürlich die Monographie von Sebastian Scholz sowie sein Quellenbuch, welches dieser zusammen mit Reinhold Kaiser herausgab, zu nennen.[2] Bei Scholz entstand die hier zu besprechende Dissertationsschrift, mit der Philip Zimmermann 2017 an der philosophischen Fakultät der Universität Zürich promoviert wurde. Zweifellos ist es immer ein Wagnis über die Merowingerzeit eine Qualifikationsschrift zu verfassen, denn die Quellenlage ist größtenteils sehr lückenhaft. Die Gefahr besteht somit immer, einzelne Quellenaussagen überzubewerten, Leerstellen mit der eigenen Fantasie zu schließen und – mangels Alternativen – gewonnene Aspekte zu verallgemeinern. In diese Fallstricke ist der Verfasser aus Sicht des Rezensenten nicht hineingeraten. Im Gegenteil: Zimmermann scheint sich zu jeder Zeit der Problematik bewusst gewesen zu sein, das wird schon in der quellenkundlichen Einordnung deutlich (S. 20–23). Es geht ihm weniger um den „Realitätsgehalt“ (S. 12), sondern vielmehr um die Darstellung in den Quellen und welche Bedeutung der Armenfürsorge bei merowingischen Bischöfen sowohl in der Historiographie als auch in der Hagiographie, aber ebenso in den Rechtsquellen beigemessen wird (S. 12–23). Ebenfalls wird die Begrifflichkeit der bischöflichen _caritas_ anhand der Quellen überprüft und wer dort „tatsächlich als arm bezeichnet wird“ (S. 18). Ein weiterer Aspekt sind die Grundlagen der Armenfürsorge, auf die sich die Bischöfe bezogen. In einem ersten größeren Kapitel (S. 25–92) widmet sich der Autor einer differenzierten Betrachtung der Begriffe _caritas_ und _pauperes_. Anhand vieler Beispiele aus der Historiographie und den Rechtsquellen kann der Verfasser aufzeigen, dass die _caritas_ kein lediglich auf die Bischöfe und Kleriker bezogener Begriff ist, sondern es können genauso der König oder weitere Laien damit einbezogen werden. 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Hier können nur kurz einige auffällige Resultate stichpunktartig genannt werden: Im Neuen Testament stehe die Armut stärker im Fokus als im Alten Testament, eine unmittelbare „Abhängigkeit der merowingerzeitlichen Textdokumente von patristischen Vorlagen“ (S. 121) lasse sich nicht feststellen. In den weltlichen Rechtsquellen sei die Armenfürsorge kaum thematisiert, im Gegensatz zum Kirchenrecht. Gerade in den Protokollen der Synoden lasse sich eine deutliche Behandlung der Armenfürsorge herausarbeiten (S. 138–168), wie Zimmermann ausführlich und nachvollziehbar darstellt. Deutlich knapper sind die beiden letzten Kapitel: Zunächst analysiert der Autor die Organisation der bischöflichen Armenfürsorge (S. 199–217). Es wird deutlich, dass gerade Bedürftige und Menschen in Notsituationen (womit Menschen gemeint sind, die sich grundsätzlich selbst versorgen können) als hauptsächliche Personen auszumachen seien, die in den Fürsorgebereich der Bischöfe fallen. 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Zimmermann: Armut und Bischofsherrschaft | infoclio - Rezensionen

P. Zimmermann: Armut und Bischofsherrschaft

Cover
Titel
Armut und Bischofsherrschaft. Bischöfliche Fürsorge in der Merowingerzeit


Autor(en)
Zimmermann, Philip
Reihe
Vorträge und Forschungen. Sonderbände
Erschienen
Ostfildern 2022: Jan Thorbecke Verlag
Anzahl Seiten
266 S.
Preis
€ 38,00
von
Laury Sarti

Die merowingische Bischofsherrschaft war das Ergebnis der Gegebenheiten im spätantiken Gallien, ein Thema, das bereits Gegenstand mehrerer monographischer Untersuchungen war, allen voran die bereits etwas betagten, aber immer noch wertvollen Studien von Martin Heinzelmann (Bischofsherrschaft in Gallien, 1976) und Georg Scheibelreiter (Der Bischof in merowingischer Zeit, 1983). Die hier zu besprechende Arbeit ist die überarbeitete Fassung einer Dissertation, die 2017 an der Universität Zürich angenommen wurde und sich dem genannten Thema widmet, indem nach der mittelalterlichen Wahrnehmung von Armut und den Funktionen der zu deren Linderung geleisteten bischöflichen Fürsorge gefragt wird.

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Die Arbeit von Zimmermann ist stringent geschrieben, bietet neue Einblicke in ein bekanntes Feld und weist im Detail zuweilen auch Unerwartetes auf. Die Ergebnisse gliedern sich nahtlos in die aktuelle Forschung zum Thema ein.

Zitierweise:
Sarti, Laury: Rezension zu: Zimmermann, Philipp: Armut und Bischofsherrschaft. Bischöfliche Fürsorge in der Merowingerzeit, Ostfildern 2022. Zuerst erschienen in: Schweizerische Zeitschrift für Geschichte 73(2), 2023, S. 203-204. Online: <https://doi.org/10.24894/2296-6013.00127>.